Kontrolle der durchgeführten Desinfektionsverfahren
Kontrolle der durchgeführten Desinfektionsverfahren
Eine Kontrolle der durchführten Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Insbesondere, wenn eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Tierbestandes beobachtet wurde.
Dabei umfasst eine Kontrolle folgende Unterpunkte:
- Verfahrenskontrolle
- Mikrobiologische Untersuchung
Verfahrenskontrolle
Die Verfahrenskontrolle umfasst eine Überprüfung des Reinigungseffektes sowie der Konzentration des Desinfektionsmittels (Überprüfung von Dosierungseinrichtungen), der Temperatur während des Desinfektionsvorganges und der Einhaltung der Einwirkzeit sowie weiterer Parameter.
Mikrobiologische Untersuchungen
Mikrobiologischen Untersuchungen liefern Ergebnisse mit orientierendem Charakter, da sie neben der Wirkung des Desinfektionsmittels von vielen Faktoren beeinflusst werden (z.B. Zeit zwischen Ende der Desinfektion und Probennahme, Anpressdruck bei Probennahme). In einem Stall empfiehlt sich die Probennahme an wenigstens 5 Orten (vier Ecken und Mitte des Stalles). An einem Ort sollten jeweils wenigstens 5 Proben an verschiedenen Stellen entnommen werden, so dass es insgesamt 25 Proben sind.
Folgende Mikrobiologische Untersuchungen können durchgeführt werden:
Tupferabstrichmethode
Dabei werden 10 cm² Fläche der Untersuchungsstelle mit einem sterilen Tupfer (angefeuchtet z.B. mit Peptonwasser, sterilem Wasser, steriler Kochsalzlösung) abgenommen. Danach wird der Tupfer auf festen Nährboden ausgestrichen oder über einen bestimmten Zeitraum angereichert. Die Art der Anreicherung richtet sich nach dem zu untersuchenden Erreger. Nach einer entsprechenden Bebrütungsdauer wird dann eine Auswertung vorgenommen.
Abklatschverfahren
Dabei handelt es sich um kommerziell angebotene Nährböden (sogenannte Rodac-Platten). Diese Platten werden aus ihrer Umhüllung entnommen und mit der beschichteten Seite auf die zu untersuchende Fläche gedrückt. Danach wird der Nährboden in die Umhüllung zurückgesteckt und 24 h bebrütet. Danach erfolgt eine Zählung der entsprechenden Kolonien und eine Differenzierung der entsprechenden Kolonien.